Morgens um 5 Uhr kräht der Wecker, wir müssen langsam raus. Unser Frühstück wird kurz aber kräftig, man weiß ja nie, wann es wieder etwas gibt. Um Punkt halb 7 fahren die Busse mitsamt Paddlern und Bootsanhängern los zum größten Hamburger Kanuverein, dem RDE (Ring der Einzelpaddler) in Blankenese. Ein wirklich schönes und großes Bootshaus!
Um 8:15 Uhr sind wir auf dem Wasser, die Tide ist zu beachten. Wir queren die Unterelbe, die hier gut 2,5 km breit ist und kräftige kurze Wellen für uns parat hat.
Wir fahren heute mit dem Zweier, damit wir einigermaßen mit den schnellen Nordlichtern mithalten können.
In der Mündung der Este sammeln wir uns alle und machen uns dann auf den Weg Fluss aufwärts nach Buxtehude.
Mit Hilfe der Flut geht das recht flott und nach 1,5 Stunden landen wir in Buxtehude bei einem Wassersportverein an. Dort haben wir nun Zeit zum Vespern usw. bis wieder die Ebbe einsetzt. Wieder einmal sehen wir wie man am schnellsten vorankommt. Die Paddler, die wir schon mehrmals vorne sahen (u.a. auf der Oder) drängen sich doch tatsächlich bei jeder Gelegenheit vor, drücken ihre Boote über andere, Hauptsache, sie haben einen vorderen Platz. Wir fahren dann erst gemütlich, dann aber flotter die Este abwärts, denn plötzlich sind wir hinten allein. Am Sperrwerk angekommen sind die anderen schon fort, obwohl abgesprochen war, dass gemeinsam abgefahren wird. Immerhin können wir noch eine Fahrtenbegleiterin erreichen, die dachte wir seien die ersten der 2. Gruppe. Wir fahren gemeinsam die betonnte Strecke, denn die Elbsände schauen schon verdächtig weit aus dem Wasser. An der Fahrrinne kommen wir dann zur Gruppe und es geht mehr oder weniger geschlossen über das Fahrwasser. Heute sind einige große Schiffe unterwegs, der Anblick ist beeindruckend.
Im Bootshaus werden wir mit Kaffee und leckeren Kuchen empfangen, eine Spendenkasse steht auf dem Tisch. Nun kommt das nächste Problem. Einige der Teilnehmer müssen zum nächsten Termin, die Busse müssen also pendeln. Das Boote verladen ist auch wieder so eine Sache aber wir bekommen noch einen Platz für den Zweier. Mit den Sitzplätzen sieht das aber anders aus. 3mal dürfen wir einsteigen, müssen aber wieder raus, weil sich der Fahrplan ändert oder sich andere schnell hineinschleichen. Am Ende stehen wir zu 5. unter dem Vordach des Bootshauses weil der Bootshausdienst fortmusste. Außer uns waren noch 3 Hannoveraner KanutInnen da, mit denen wir uns prächtig unterhielten.
Inzwischen ging ein Gewitter mit Wolkenbruch über Hamburg nieder, die Straße wurde zum schnellen Bach. Nach insgesamt knapp 3 Stunden Wartezeit werden auch wir abgeholt und durch den Berufsverkehr nach Hause gebracht. Zum Glück kennt sich unser Fahrer gut aus und fährt Schleichwege, so dass wir schon kurz vor 19 Uhr im Lager sind. (Die anderen, die nach Navi fuhren waren auch nicht viel früher da). Zuerst gab es zur Fahrtenbesprechung eine warme Erbsensuppe, dann ein kaltes Bier, danach einen Film über die Lofoten mit dem Faltboot und gleich danach fielen wir hundemüde in die Betten. Der Tag war sehr lang und irgendwie anstrengend und unsere Wiese war wieder einmal weicher und tiefer geworden.
Wetter: zuerst warm und sonnig, danach Abkühlung mit Gewitter und Wolkenbruch.