Wir stehen etwas früher auf als sonst, da ich mit dem Auto einen geeigneten Aussatzpunkt auf der Venta suchen muss. Die Brücke, die ausgesucht hatte erwies sich als ungünstig, daher fuhr ich einem Campingschild nach, das tief in den Wald führte . Der CP liegt idyllisch an einem See, der irgendwie mit der Venta verbunden sein soll. Nach längerem Gewelsche erfahre ich, dass man von der Venta in den see paddeln kann. Also bleibt das WoMo stehen und ich quäle mich mit dem Rad zurück nach Kuldiga. Warum müssen die Straßen immer nur aufwärts gehen und der Wind immer von vorn kommen? Zuerst hatte ich 2 km Sandweg hoch zur Straße, dann war ich auf der Durchgangsstraße von Ventspills ins Land, auf der die Laster fahren wie die Wilden. In Kuldiga angekommen stiegen wir gleich in die Boote und fuhren los.
am Start
Der Fluss hat eine schöne flotte Strömung, so dass die geschätzten 25-30 km bestimmt ein schönes Erlebnis bieten werden. Zuerst kommt noch eine schöne Schwallstrecke, dann sind wir aus dem Stadtbereich draußen. Und dann kam das, was die schöne Fahrt in eine schön anstrengende Fahrt veränderte: Gegenwind.
der Wind, der Wind,
Der Wind blies so vehement das Tal aufwärts, dass man bei den Böen trotz kräftigem paddeln auf der Stelle stehen blieb. Der Fluss bekam große Wellen, zeitweise mit kräftigen Schaumkronen.
im Bild sieht es so harmlos aus, im Boot war es aber anstrengend
Selbst dann, wenn sich der Fluss drehte, kam der Wind von vorn. Das paddeln artete in echte Arbeit aus und wir wussten noch nicht wie lange wir noch kämpfen müssen. Als die Mündung der Abava erreicht war wussten wir, dass wir noch ca. 5-7 km (je nach Kanuführer) bis zum Kanal haben würden, der zum See führt. Auf meinen Baltikumkarten im GPS waren weder die Seen noch der Kanal zu sehen. Also hieß es, aufpassen, damit wir nicht daran vorbeifahren. In der Venta wachsen viele Grasinseln, die den Fluss dann in mehrere Arme teilen, und genau so eine Insel lag vor dem unscheinbaren Kanaleingang, der ca. 6 km unterhalb der Abavamündung lag.
romantische Verbindung zum See
Sehr windungsreich führte er uns über 1,5 km Länge zum See, an dem unser Auto stand. Bald gab es die obligatorischen Spaghetti, die wir mit einer besonders scharfen Soße zubereiteten. Dann hatten wir trotz der anstrengenden Fahrt nochmals Lust ins Boot zu steigen. Um 20:30 starteten wir zur Feierabend-Seerunde. Der See ist fast überall mit See- und Teichrosenfeldern zugewachsen, es muss herrlich aussehen, wenn die alle blühen.
„Feierabendpaddeln“
Nach einer Stunde war unsere Runde beendet und wir trugen zufrieden die Boote zum Auto. Heute haben wir genug getan, das dürfte für einen guten Schlaf sorgen.
Wetter: sehr warm, bis ca. 28°C, ab Mittags sehr starker Wind (5-7Bft.( in Böen)), abends ruhig und angenehm warm.