Wetterbericht für heute: mäßig. Wir ziehen uns daher etwas wärmer an und nehmen die Rucksäcke und Schirme mit. Zum Bus laufen wir fast 1km, dort treffen wir mit einem holländischen Camper zusammen. Der Bus bringt uns in die Nähe der Altstadt, wo wir zuerst zusammen laufen, uns dann aber trennen. Da in Litauen mit LIT bezahlt wird müssen wir Geld tauschen. Kein einfaches Unterfangen, denn die Banken sind brechend voll, vermutlich wegen dem morgigen Feiertag. In der Info fragen wir, ob es in Vilnius auch irgendwo ein Johannisfeuer gibt. Es wird mit Nein beantwortet, das nächste sei in Kernave, dort, wo wir gestern wieder wegfuhren, weil hauptsächlich Baustellen zu sehen waren. Wir beschließen, die 70 km nicht zu fahren, weil man 1.sowieso nicht weiß, was tatsächlich los ist, 2. weil Busse hinfahren und 3. weil es sowieso bald wieder regnet. Es hat also nicht sollen sein.
Wir laufen dann in Vilnius 12,5 km durch die Altstadt, die viel größer ist als die bisher gesehenen. Außerdem ist sie noch richtig belebt mit Geschäften und nicht nur touristisch erschlossen.
die Kathedrale
Die Innenstadt ist hauptsächlich im Barockstil erbaut und sehr viele Häuser sind in einem guten Zustand. 
Man sieht natürlich auch hier traurige Bauwerke, wie in vielen anderen Städten auch. Natürlich gibt es auch viele Restaurants in allen Preisklassen. Heute gönnen wir uns was besonderes. Helga bekommt Entenbrust und ich Kaninchenschlegel, beides sehr lecker zubereitet.
wir lassen es uns gut gehen
Im Judenviertel steht eine sehr schöne Synagoge, früher waren es einmal über 100.
die Synagoge
Dafür findet man an jeder Ecke Kirchen. Katholische, orthodoxe, evangelische, altgläubige und was weiß ich noch für welche. Die meisten sind natürlich gut restauriert, hier flossen offensichtlich viele Gelder. Die Innenstadt von Vilnius ist außerdem als Ensemble Unesco-Kulturerbe. Wir finden bis jetzt, dass Vilnius die schönste Altstadt der 3 Hauptstädte hat.
Als wir uns auf den Weg machen um eine Bushaltestelle zu finden, fängt es an zu regnen. Wir fahren dann mit einem Bus, der uns noch einen Fußweg von über 2 km beschert. Als wir schon in der Nähe des Campingplatzes sind fällt uns auf, dass viele Familien in unsere Richtung laufen. Da der CP an einem Messegelände liegt und hinten dran ein Park ist vermuten wir sofort, dass dort sicher ein Johannisfest stattfindet. Wir biegen also kurz vor unserem Bus ab und folgen den vielen Leuten. Und dann erleben wir ein Johannisfest, oder auch Mittsommerfest, das nicht gekünstelt daherkommt.
Tanz auf der Wiese
Volkstanzgruppe
Musik spielt Volksweisen, auf der Wiese tanzen Alt und Jung, eine Volkstanzgruppe zeigt ihr Können und natürlich gibt es hausgemachte Litauische Köstlichkeiten zum kleinen Preis. Als die Sonne unterging übernahm die Zeremonienmeisterin das Mikrofon und es wurde fast etwas mystisch.
die Zeremonienmeisterin hat nun das Sagen
Es wurde ein Feuer entzündet und Kränze auf Holzkreuzen mit Kerzen in den Fluss gelegt, der sie mit seiner starken Strömung bald mit fortnahm. Dann wurde mit der entsprechenden Musikuntermalung der riesige Holzstoß entzündet. Da der Wind sehr stark blies kam das Feuer nur auf der abgewandten Seite zur Geltung. Aber nach einiger Zeit brannte der ganze große Stoß.
Die meisten Leute, auch wir, gingen dann, das Fest ging aber weiter, vermutlich die ganze Nacht durch. Wir waren nach über 12 Stunden auf den Beinen froh, in den Bus zu kommen und zu relaxen. Es hat übrigens nicht mehr geregnet! Der Wetterbericht hatte zum Glück dieses Mal nicht recht.
Wetter: bedeckt, kurze Regenschauer, Temp. bis ca. 16°C