Um 9 Uhr verlassen wir schon den schönen Campingplatz, den besten der letzten Wochen. Wir wollen den Landschaftsgarten des Fürsten Pückler besuchen, der sehr schön sein soll. Vorher wollen wir aber noch einkaufen, essen und die letzten Zloti ausgeben. Natürlich gelingt uns das ohne Probleme, bei der Auswahl an guten Würsten und anderen Lebensmitteln. Beim Mittagessen gibt es einen neue Herausforderung: Kartoffelpfannkuchen Ungarisch mit Gulasch. Dieses Mal war es eine gute Wahl, es schmeckte prima, obwohl es für ein Autofahreressen doch etwas schwer war. Der darauf notwendige Wodka wurde halbherzig durch einen Espresso ersetzt, dann ging es weiter. Der Landschaftsgarten in Bad Muskau liegt an der neiße auf deutschem und polnischen Staatsgebiet und ist wirklich riesig. Als wir die Übersichtskarte studierten beschlossen wir, die Fahrräder abzuladen und wie damals im Park von Sansouci die weiten Wege abzufahren. So erfuhren wir im wahrsten Sinne des Wortes den Park und seine Schlösser, die sehr schön renoviert sind.
Danach machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten deutschen Campingplatz nach vielen Wochen. Wir wollten zum CP am Bautzener Stausee, der im Internet sehr gut aussah und über Waschmaschinen und Trockner verfügt. Wir wurden nicht enttäuscht, der Platz liegt sehr schön, ist gut gepflegt und hat Sanitäranlagen 1. Klasse. Helga füllte die Waschmaschinen, damit wir auf der Gepäckfahrt wieder frische Wäsche haben und ich kümmerte mich ums Essen.
Nun sind wir wieder in Deutschland und müssen uns an verschiedene Gegebenheiten neu gewöhnen. Seit fast 10 Wochen hören wir erstmals wieder deutsches Radio und konnten eine deutsche Zeitung kaufen. Der Verkehr auf der Straße ist viel dichter als in den letzten Wochen, aber das ging schon im Bereich von Posen los. Die Straße war zuerst genau so schlecht wie weit vor der Grenze (die letzten km waren super gut), aber das besserte sich dann auch. Es wird schneller gefahren, denn bei uns darf man 100 fahren, in den vorherigen Ländern war 90 das Maximum. Naja, wir werden uns wieder daran gewöhnen. Auf jeden Fall ist es interessant, wie man auf vieles verzichten kann ohne es direkt zu merken. Kein Radio auf deutsch, keine Zeitung, kein Fernsehen, der CD-Player defekt. Infos bekamen wir aus dem Internet und wir hatten viel Zeit zum lesen. Dank E-Book-Reader hatten wir sehr viele Bücher dabei und mein Computer trug ebenfalls zur Unterhaltung bei.
Morgen fahren wir zum Campingplatz Königstein, wo am Samstag hoffentlich alle verbliebenen Teilnehmer der Gepäckfahrt eintreffen werden.
Wetter: schwülwarm bis heiß, bis 33°C