Pünktlich um 8:30 werden wir abgeholt, denn der Zug soll um 9:00 Uhr fahren. Im Bahnhof sehen wir dann auch einen Zug und sind erstaunt über die Pünktlichkeit. Das ist aber nur ein Sonderzug, der die vielen notwendig gewordenen Polizisten für Mubarak und Condoleeza wieder in alle Teile Ägyptens zurückbringen soll wo sie vorher eingesammelt wurden. Wir erfahren dann, dass der 7:00 Uhr-Zug noch nicht da war und dass Muhammad auch noch keine Karten hat. Denn: wer Karten für den 9-Uhr Zug hat muss auch mit diesem fahren. Er holt also Karten für den 7-Uhr Zug, der dann auch tatsächlich kurz vor 10 Uhr kommt. Pünktlich um 10:00 Uhr fahren wir ab. Die Bahnlinie geht fast immer an der Grenze zwischen Grünland und Wüste entlang. Die Gegend ist mehr oder weniger interessant, die Sitze in der 1. Klasse sind relativ gut. Um 13:10 kommen wir in Aswan an und ich höre wie ein Engländer zu einer Passagierin sagt, gut, nur 3 Stunden. Worauf sie antwortet, nein 6 Stunden. Soviel zum ägyptischen Zeitverständnis. Wir werden tatsächlich mit einem Schild „MAIER“ empfangen, ab jetzt ist Achmad unser Ansprechpartner. Er bringt uns zum Hotel direkt unterhalb des Katarakts mit einem Wahnsinnsausblick auf den Nil und das Mausoleum von Aga Khan. Dann besprechen wir in der Lobby die Pläne der nächsten Tage. Das ganze Programm haben wir nun auf einem Zettel -Tickets gibt es keine- wir dürfen schon mal die Touren für den nächsten Tag bezahlen, dann geht er. Wir sind natürlich gespannt, ob wirklich alles klappen wird. Beim Abendessen stellen wir fest, dass fast alles wesentlich billiger als in Luxor ist. Nur die Händler in den Basaren sind genauso nervig wie in Luxor. Abends entdecken wir im Fernseher sogar das ZDF, wo wir einen Teil der Nachrichten mitbekommen, bevor die Leitung zusammenbricht. Die Nacht ist katastrophal. Die 4-spurige Strasse zwischen Nil und Hotel wird immer lauter, je später es wird. Zu dem Verkehrslärm kommt die Huperei der Taxis, die so auf sich aufmerksam machen. Das geht so bis ca. 1 Uhr. Dann wird es stiller. Aber ab 3 geht es wieder los. Morgen wollen wir ein anderes Zimmer, die schöne Aussicht kann den Schlafentzug nicht aufwiegen.