Erlebnis Phnom Penh

30. Januar 2009
unser Tuk Tuk für einen Tag

unser Tuk Tuk für einen Tag

Suphun, unser Fahrer, wartete schon auf uns, wir wollten aber erst die Weiterreise organisieren. Wir buchten also eine Passage auf dem Expressboot, das uns angeblich in 4 Stunden die 250 km nach Siem Reap bringen soll. Dazu buchten wir gleich noch ein Hotel, „fast neu und 3 Sterne, Mister Maier“! Danach fuhren wir durch Phnom Penh, fuhren zum Mekong und Tonle River, sahen sie und waren der Meinung, dass wir dort sicher nicht paddeln wollten. Sie sind einfach richtig schmutzig und ausserdem sehr breit.

Tonle River kurz vor der Mündung in den Mekong

Tonle River kurz vor der Mündung in den Mekong

Wir besichtigten natuerlich das grosse Wat und den Koenigspalast mit der Silberpagode. Allein diese Sehenswuerdigkeiten waren es schon wert, hier her geflogen zu sein.

Pagode im Königspalast

Pagode im Königspalast

Bougainvillea

Bougainvillea

im Königspalast

im Königspalast

In der Mittagspause fuhren wir zu einem See im Norden der Stadt, dort wusste unser Fahrer natuerlich ein kleines Lokal, das ueber das Wasser gebaut war. Dass wir gerne essen weiss inzwischen wohl jeder, viele wissen auch, dass wir gerne mal was Neues ausprobieren. Heute war so ein Tag. Es gab allerlei chinesische Vorspeisen, aber dann kam der Hauptgang: gekochte Wasserschlange. Die Portionen waren reichlich und der Geschmack war gut. Wie ueblich gab es verschiedene Wuerzungen dazu so dass wir die Schlange in verschiedenen Varianten geniessen konnten.

gekochte Wasserschlange

gekochte Wasserschlange

Spaeter besichtigten wir noch mehrere Sehenswuerdigkeiten, doch keine kam mehr an die Anlage des Koenigspalastes heran. Am spaeten Nachmittag entliessen wir unseren Fahrer, der gluecklich ueber den guten Verdienst des Tages war. Fuer uns war der Preis auch ok, also war alles im Lot.

"Stinkfrucht" am Baum

„Stinkfrucht“ am Baum

im Straßenverkehrsgetümmel

im Straßenverkehrsgetümmel

Wir richteten unser Gepaeck fuer den naechsten Tag, denn das Schiff sollte um 7:00 Uhr ablegen. Doch so einfach sollte uns der Abschied nicht gemacht werden. Zuerst blieb ich im Aufzug stecken und es dauerte eine ganze Weile, bis das Ding wieder fuhr und ich danach herauskam. Das war aber erst der Anfang. Wir schauten gerade die Nachrichten auf der Deutschen Welle, die wir uebrigens bisher in jedem Hotel bekamen, als ich Rauchgeruch im Zimmer merkte. Ich ging auf den Flur, da war dieser bereits stark verqualmt. Also zurueck ins Zimmer, die Papiere und Wertsachen in den Rucksak gepackt und ueberlegt, ob die Wahl des 5. OG wirklich gut war. Irgend etwas war mit dem Aufzug, denn dort wurde fieberhaft versucht, die Tuer aufzubrechen. Aus dem Turm ueber uns kam der Qualm. Vermutlich war der Antrieb des Fahrstuhls in Brand geraten oder verschmort. Wir luefteten, packten die Koffer reisefertig und warteten ab. Die Luft wurde besser, das Personal meinte, es sei alles ok, und wir sollten nun in Ruhe schlafen. Das war leichter gesagt als getan, ueberhaupt als es in der Nacht auf unserem Stockwerk nochmals ein rechtes Getuemmel gab. Es waren aber nur Spaetheimkehrer, die recht laut zurueck kamen.

Ergaenzung zu Phnom Penh:
Die Stadt ist unglaublich schmutzig. Ueberall liegt Muell herum und verrottet und entsprechend ist natuerlich auch der Gestank. Ausserdem herrscht hier eine unvorstellbare Armut, es leben sehr viele Menschen auf der Strasse. Besonders vor Hotels und Restaurants leben sie mit Kindern auf einer Decke und sind Tag und Nacht am betteln.
Es gibt auch sehr viele Menschan, die durch Minen verstuemmelt sind, es sind immer noch sehr viele Minen im Land vergraben und staendig passiert etwas. Als wir Abends nach Hause gingen, dank GPS ist die Orientierung ja kein so grosses Problem, mussten wir durch sehr dunkle Gassen gehen. Abgesehen von den Abfaellen musste man auch aufpassen wo man ging, denn die Gehwege waren zu Schlafplaetzen geworden. Einige, denen es wohl etwas besser geht, haben Haengematten aufgespannt und schlafen in ganzen Kolonien. Es ist schon bedrueckend, diese Situationen zu erleben und zu wissen, dass es keine Chance gibt, hier etwas zu aendern. Trotz der sehr starken Bettelei, bei der man manchmal regelrecht verfolgt wurde, hatten wir aber nie ein Gefuehl der Unsicherheit. Es gab bisher kein Problem, auch von anderen Reisenden hoerten wir nichts negatives. Trotzdem sind wir froh Phnom Penh verlassen zu koennen.