Kombitour Kanu und Bike

23. Mai 2012
Wie mein Name schon sagt, ist mein Haupthobby das Paddeln. Dadurch kommen wir leider nicht so oft auf die BMW R 1100 RT wie wir das gerne hätten. Wir versuchen daher öfter mal eine Kombination aus beiden Hobbys zu gestalten, so auch in der vergangenen Woche.

Für meinen Verein hatte ich eine Kanu-Gepäckfahrt auf dem Neckar von Stuttgart nach Mannheim ausgeschrieben, sie lief folgendermaßen ab:
Sonntag, 13.5.: mit dem Pkw ins Bootshaus fahren, Boote aufladen. Der Kofferraum ist brechend voll mit Gepäck. Fahrt nach Stuttgart, wo wir bei einem Kanuverein, der mitten in der Teststrecke von Daimler-Benz sein Bootshaus hat, die Zelte aufbauen.

Start in Stuttgart

Wir sind 7 Paddler aus Mannheim, die am Montag mit vollgeladenen Booten auf dem Neckar starten. Die folgenden Tage verbringen wir nun auf dem Wasser, es ist tagsüber teilweise bis 30 Grad sehr heiß, nachts kühlt es bis auf 2 Grad ab.

„Zeltplatz“ in Lauffen

Zeitweise regnet es auch. In Neckarsulm treffen wir eine Gruppe von 10 Paddlern, die ebenfalls nach Mannheim wollen, also fahren wir gemeinsam weiter.
Die Landschaft ist von Stuttgart bis Heidelberg richtig schön, zuerst gibt es viele Weingärten an den Hängen, dann folgen Felswände, die später durch Wälder abgelöst werden. Die Fahrt durch das Heilbronner Hafengebiet ist natürlich landschaftlich nicht so toll, aber auch nicht allzu lang. Ab Bad Wimpfen sind an den Hängen Schlösser und Burgen zu sehen und die Durchfahrt durch Heidelberg ist sicher ein Höhepunkt der Tour.

Bad Wimpfen

warten auf die Schleusung

die erste Burg kommt in Sicht

Schloss Zwingenberg

Felswände am Ufer

Anlanden am Campingplatz Eberbach

Hirschhorn

Neckarsteinach

die Alte Brücke in Heidelberg

Da gerade eine große Ruderregatta stattfindet werden wir von der Wasserschutzpolizei im Konvoi daran vorbeigeleitet.

ein Graffiti das zu uns passt

im Neckarkanal bei Heidelberg

Pause an der Ladenburger Fähre

wieder zu Hause angekommen

Als wir nach 7 Tagen am Sonntagabend in Mannheim ankommen haben wir 183 km auf strömungslosem Wasser zurückgelegt und sind durch 22 Schleusen ca. 125 Höhenmeter tiefer an der Mündung in den Rhein gelandet. Unsere Arme sind gefühlte 30 cm länger geworden und melden sich bei jeder Bewegung.
Im Bootshaus wird alles ausgepackt, der Kombi unseres Sohnes ist mit unserem Gepäck voll. Erstaunlich, was in 2 Kajaks transportiert werden kann.
Nun kommt der 2. Teil der Tour.
Am späten Montagvormittag wird die RT gepackt. Der Wetterbericht sagt schwüle Hitze und Gewitter voraus. Sogar in den luftdurchlässigen Sommeranzügen wird es bei jedem Ampelstop richtig warm. Wir wollen nun mit dem Motorrad immer am Neckar entlang nach Stuttgart fahren um unseren Pkw dort abzuholen. Bis Heilbronn führt immer eine Bundesstraße am Neckar entlang, später suchen wir uns kleine bis kleinste Sträßchen, die fast immer in Sichtweite des Wassers bleiben. Wir erleben dieses schöne Flusstal nun aus einer etwas anderen Perspektive und rollen gemütlich durch das kurvenreiche Württembergische Weinanbaugebiet. Als wir am Bootshaus in der Teststrecke ankommen zeigt der Kilometerzähler 183,4 km, zufällig genau die Zahl, die wir auch auf dem Wasser zurückgelegt haben. Ich sehe aber noch etwas anderes: die Uhr steht auf 0:00 Uhr, die ABS-Lampe blinkt und der Motor geht im Standgas aus. Offensichtlich habe ich ein Batterieproblem. Die RT lässt sich zwar wieder starten, will aber nicht so recht das Gleiche wie ich. Wir beschließen, hintereinander her zu fahren, falls ich größere Probleme bekommen sollte. Die Ausfahrt aus Stuttgart am Nachmittag ist grauenvoll. Stau, so weit das Auge reicht und mein Motor geht dauernd aus. Zum Glück kenne ich von der Herfahrt die kleinen Straßen und so kommen wir bald aus den Staus heraus und fahren wieder am Neckar entlang. Nach einiger Zeit hat sich die Batterie offensichtlich so weit erholt, dass das ABS wieder funktioniert und der Motor rund läuft. Wir fahren trotzdem im Tandem hintereinander her und erreichen bald die Autobahn, auf der wir staufrei nach Hause kommen.
330 km lang war diese Fahrt, die Kombination Kanu und Bike war gut gelungen. Die RT hat nun wieder eine Ruhephase, da wir bereits morgen zur nächsten Paddeltour starten, wir werden nun 3 Wochen lang in Thüringen und Sachsen-Anhalt die dortigen Flüsse befahren, alerdings ohne Gepäck und nicht im Zelt, sondern etwas bequemer im Wohnmobil.
Danach kümmere ich mich um die Batterie, versprochen.
Die nächste Kombitour ist auch schon geplant, im August geht es dann zum Wildwasserfahren mit Wohnmobil (fährt meine Frau) und RT (fahre ich) in die österreichischen Alpen, wo wir dann mit Freunden ein paar schöne Wildwasserflüsse paddeln und wir beide mit der RT ein paar schöne Passstraßen fahren werden.